Einen Barbershop eröffnen: Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit
Barbershop eröffnen: Voraussetzungen, Meisterpflicht, Kosten, Finanzierung & Praxistipps für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit.
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Découvrir gratuitementEin eigener Barbershop ist der Traum vieler, die sich auf Bartpflege und das Haarschneiden spezialisieren möchten. Die Nachfrage nach individueller Männerpflege wächst stetig und eröffnet spannende Chancen. Der Weg in die Selbstständigkeit verlangt jedoch eine sorgfältige Planung, fundierte Qualifikation sowie umfassende Kenntnisse über rechtliche Voraussetzungen und betriebliche Abläufe.
Welche Voraussetzungen und Genehmigungen sind notwendig?
Die Gründung eines Barbershops unterliegt der deutschen Handwerksordnung und bringt klare Regelungen mit sich. Zunächst muss entschieden werden, ob eine Meisterpflicht besteht oder ob eine andere Qualifikation anerkannt wird. Wer einen reinen Herrensalon führen will, darf sich nicht nur auf das Schneiden von Barthaare beschränken – meist ist das gesamte Spektrum rund um Kopfhaare und Bartpflege gefragt.
In der Regel ist der Erwerb eines Meisterbriefs im Friseurhandwerk erforderlich. Mit einem Meistertitel kann man nicht nur selbstständig arbeiten, sondern auch Auszubildende anleiten. Ohne diese Zulassung ist es nicht möglich, einen klassischen Barbershop zu gründen, der sämtliche Dienstleistungen rund ums Haar- und Bartstyling anbietet. Daher lohnt sich frühzeitig die Investition in eine solide Friseurausbildung.
Meisterpflicht und Ausnahmebewilligungen
In Deutschland legt die Handwerksordnung fest, dass für das Führen eines Friseurbetriebs ein Meistertitel verpflichtend ist. Wer diesen nicht selbst besitzt, kann unter bestimmten Bedingungen eine Ausnahmegenehmigung erhalten, etwa durch langjährige Berufserfahrung und nachgewiesene Fachkenntnisse. Dennoch bleibt der Meisterbrief der sicherste Weg zur legalen Selbstständigkeit als Barber.
Neben der fachlichen Qualifikation spielen auch formale Genehmigungen eine Rolle. Notwendig ist die Gewerbeanmeldung beim zuständigen Gewerbeamt. Für manche Tätigkeiten wie das Rasieren mit dem Messer oder bestimmte chemische Anwendungen können zusätzliche Auflagen gelten. In jedem Fall empfiehlt sich die Rücksprache mit den Kammern und Ämtern.
Rechtslage und branchenspezifische Anforderungen
Die Rechtslage setzt nicht nur bei der Qualifikation an, sondern fordert auch die Einhaltung von Hygienestandards, Arbeitsschutz und baulichen Regeln. Dies betrifft zum Beispiel Wasseranschlüsse, ausreichende Beleuchtung und die Trennung von Räumlichkeiten für Kund:innen- und Mitarbeitenden. Ohne diese Voraussetzungen wird keine Genehmigung zur Eröffnung erteilt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft Versicherungen: Der Abschluss einer Betriebshaftpflicht ist obligatorisch, um eventuelle Schäden an der Kundschaft abzusichern. Auch die Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft sollte frühzeitig erfolgen, damit das persönliche Risiko überschaubar bleibt und die eigenen Mitarbeitenden geschützt sind.
Planung der Geschäftseröffnung: Von der Idee bis zur Umsetzung
Jede erfolgreiche Gründung beginnt mit einer detaillierten Planung, egal ob eigenständiges Konzept oder Franchise-Modell. Die Wahl des Standortes, die Zielgruppe und die passende Marketingstrategie müssen klar definiert werden. Mehrere relevante Faktoren sollten mithilfe einer gründlichen Marktanalyse berücksichtigt werden.
Der Businessplan dient nicht nur als Grundlage für Gespräche mit Banken und Investoren, sondern schafft auch Klarheit in Bezug auf Kosten, Umsatzerwartung und den Zeitrahmen bis zur Rentabilität. Wer realistisch kalkuliert, baut nachhaltige Strukturen auf und vermeidet finanzielle Engpässe.
Startkosten und Finanzierungsmöglichkeiten
Die Startkosten variieren je nach Standort, Größe des Geschäfts und Ausstattung des Barbershops. Neben den Mietausgaben fallen weitere Posten ins Gewicht, beispielsweise Umbaukosten, technische Geräte für Bartpflege und Haareschneiden, Verbrauchsmaterialien sowie Marketingaufwendungen.
Eine Finanzierungsübersicht hilft dabei, die wichtigsten Kostenpunkte im Blick zu behalten:
- 💈 Miete und Kaution
- ✂️ Barbershop-Einrichtung (Arbeitsplätze, Waschbecken, Stühle)
- 🧴 Ausstattung (Werkzeuge, Pflegeprodukte für Kopfhaare und Barthaare)
- 📋 Genehmigungen und Gebühren
- 👨🔬 Weiterbildungskosten (Friseur Ausbildung,Spezialkurse)
- 📢 Werbung und Website
Viele Gründer:innen setzen auf Bankkredite, Fördermittel oder private Investoren. Das Gespräch mit der Hausbank sollte gut vorbereitet sein und einen schlüssigen Finanzierungsplan enthalten. Wer bei bestehenden Franchise-Konzepten einsteigen möchte, muss zudem mit Einstiegsgebühren und laufenden Lizenzkosten rechnen.
Zielgruppendefinition und Angebotserstellung
Mit der Auswahl der Dienstleistungsangebote positioniert sich der Barbershop gezielt am Markt. Eine Spezialisierung auf Männerhaarschnitte, klassische Nassrasur und individuelle Bartpflege spricht eine stilbewusste Kundschaft an. Demgegenüber stehen Konzepte, die ein breites Serviceangebot für verschiedene Altersgruppen bieten. Wichtig ist, die Bedürfnisse der Zielgruppe präzise zu analysieren und entsprechend das Portfolio zu gestalten.;
Ergänzend zur Leistungspalette trägt die Gestaltung des Salons entscheidend zum Gesamterlebnis bei. Moderne Ausstattung kombiniert mit traditionellem Charme sorgt gerade beim ersten Eindruck für Begeisterung. Das Ambiente beeinflusst maßgeblich die Wiederkehrrate.
Betriebliche Organisation: Effizient zum wirtschaftlichen Erfolg
Für langfristigen Erfolg reicht handwerkliches Geschick allein nicht aus. Wer einen Barbershop führt, übernimmt Verantwortung für die gesamte Betriebsführung – von Personalplanung über Buchhaltung bis hin zu steuerlichen Fragen. Klare Prozesse ermöglichen es, den Fokus auf perfekte Dienstleistungen zu legen.
Gerade bei mehreren Teammitgliedern zahlt sich eine strukturierte Schicht- und Terminverwaltung aus. So wird die Auslastung gesteuert, Wartezeiten sinken und die Kundenzufriedenheit steigt. Die richtige Auswahl und Einarbeitung von Mitarbeitenden hängt dabei direkt mit der eigenen Qualifikation und Führungskompetenz zusammen.
Kundenservice und Zusatzleistungen
Hervorragender Kundenservice schafft Stammkunden und fördert Weiterempfehlungen. Dazu zählt neben Professionalität im Umgang auch ein Gespür für Trends rund um Kopfhaare und Bartpflege. Kleine Extras wie Heißtücher oder Beratungsgespräche machen den Unterschied.
Durch clevere Zusatzleistungen – etwa Produktverkauf im Bereich der Bartpflege – steigert ein Barbershop seinen Umsatz gezielt. Sinnvoll ist es, regelmäßig neue Behandlungen anzubieten oder auf saisonale Specials zu setzen. So bleibt die Stammkundschaft neugierig und potentielle Neukund:innen werden überzeugt.
Buchhaltung und gesetzliche Vorgaben
Wer sich mit seinem Barbershop selbstständig macht, steht vor zahlreichen administrativen Aufgaben. Dazu gehört die ordnungsgemäße Führung von Rechnungen und Kassenbüchern genauso wie Steueranmeldungen. Ohne strukturierte Abläufe verliert man schnell den Überblick, was negative Auswirkungen auf die Rentabilität haben kann.
Alle Einnahmen und Ausgaben sollten zeitnah dokumentiert werden. IT-basierte Systeme unterstützen dabei, Fehler zu vermeiden und die jährlichen Abschlüsse vorzubereiten. Neben steuerlichen Pflichten verlangt die Handwerksordnung auch regelmäßige Fortbildungen sowie Nachweise zur Verbesserung der fachlichen Qualifikationen.
Praktische Tipps für einen erfolgreichen Barbershop-Alltag
Erfolg misst sich nicht nur an Zahlen, sondern vor allem an der Zufriedenheit von Kund:innen und Mitarbeitenden. Mit einigen einfachen Maßnahmen lässt sich der Alltag im Barbershop effizienter gestalten und der Umsatz kontinuierlich steigern. Verantwortungsvolle Führung bedeutet auch, das eigene Team zu fördern und offen für Innovationen zu bleiben.
- 🤝 Wertschätzender Umgang mit Kundschaft und Team
- 📅 Flexible Termingestaltung
- 🎯 Kontinuierliche Weiterbildung zur Steigerung der Qualifikation
- 💡 Nutzung digitaler Tools zur Verwaltung und Reservierung
Gezielte Social-Media-Präsenz erschließt zusätzlich neue Zielgruppen. Inspirierende Fotos und Tipps zu Bart- oder Kopfhaar-Styling fördern die Kundenbindung und steigern die Reichweite des eigenen Barbershops nachhaltig. Der Austausch mit anderen Branchenprofis eröffnet außerdem wertvolle Einblicke in neue Trends und Arbeitsmethoden.
Häufige Fragen rund um die Eröffnung eines Barbershops
Braucht man zwingend einen Meistertitel für die Gründung eines Barbershops?
Die Handwerksordnung sieht grundsätzlich eine Meisterpflicht für das Friseurhandwerk vor. Daher ist ein Meisterbrief meistens Voraussetzung, besonders wenn das vollständige Leistungsangebot – also sowohl Bartpflege als auch das Haareschneiden – angeboten werden soll. Es gibt jedoch Ausnahmen, etwa mit spezieller Genehmigung durch die Handwerkskammer bei besonderer Vorqualifikation oder Berufserfahrung.
- 📝 Direktes Anmelden mit Meisterbrief möglich
- ⏳ Sondergenehmigung bei langjähriger Erfahrung denkbar
Wie hoch sind die Startkosten für einen typischen Barbershop?
Die Höhe der Startkosten hängt stark vom individuellen Konzept, der Größe der Fläche sowie der Ausstattung ab. Allein die Einrichtung und notwendige Technik können schnell hohe Summen erreichen. Hinzu kommen laufende Belastungen wie Miete, Versicherungen und Marketing.
🏢 Bereich
💰 Erwartete Kosten
Ausstattung & Einrichtung
5.000–20.000 €
Miete & Nebenkosten
800–2.500 €/Monat
Marketing
300–1.000 €
- 📊 Detaillierte Kalkulation wichtig
- 💸 Zusätzliche Rücklagen empfehlenswert
Ist ein Franchise die bessere Alternative zum eigenen Konzept?
Franchise-Modelle bieten Einsteiger:innen bewährte Betriebsabläufe, Unterstützung bei der Standortwahl und Marketing. Dafür fallen oft höhere Investitions- sowie Lizenzgebühren an. Selber Gründen heißt mehr Freiheit, aber auch mehr Eigenverantwortung und Risiko.
- 🤔 Entscheidungssicherheit dank Erfahrungswerten beim Franchise
- 👨🎨 Volle Gestaltungsfreiheit beim eigenen Shop
🚦 Option
👍 Vorteile
👎 Nachteile
Franchise
Schneller Start, System-Erfahrung
Geringere Flexibilität, Gebühren
Eigenständige Gründung
Unabhängigkeit, individuelles Konzept
Mehr Risiko, Aufbauarbeit
Welche Zusatzleistungen können den Umsatz steigern?
Neben den klassischen Angeboten wie Haareschneiden und Bartpflege sorgen kleine Extras für mehr Kundenbindung und höheren Umsatz. Passende Verkaufsartikel, Gutscheine oder spezielle Pakete werden gerne angenommen.
- 🧴 Verkauf von Pflegeprodukten
- 🎁 Geschenkboxen oder Rabatte für Stammkunden
- 💺 Exklusive Wellness-Angebote im Salon