Welchen Abschluss muss man haben, um einen Friseursalon zu eröffnen?
Friseursalon eröffnen: Welche Abschlüsse sind nötig? Infos zu Friseurausbildung, Gesellenprüfung, Meisterbrief & Ausnahmebewilligung in Deutschland.

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Découvrir gratuitementEs ist wichtig, dass man über die richtigen Abschlüsse und Qualifikationen verfügt, um den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden. Um einen Friseursalon erfolgreich zu eröffnen und zu führen, sind nicht nur Leidenschaft und Kreativität gefragt. In Deutschland gibt es spezifische Regelungen und Voraussetzungen, die beachtet werden müssen, bevor man in die Selbstständigkeit als Friseur eintritt.
Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt darauf, welche formalen Qualifikationen erforderlich sind, um als Friseur tätig zu werden und einen eigenen Salon zu gründen. Im Mittelpunkt stehen dabei der Meisterbrief und die Friseurausbildung, wie auch andere mögliche Wege durch Ausnahmebewilligungen.
Anforderungen an die Friseurausbildung
Die Friseurausbildung bildet die Grundlage für jeden, der in diesem Berufsfeld arbeiten möchte. Bevor über eine Selbstständigkeit nachgedacht werden kann, muss zunächst diese Ausbildung absolviert werden. Üblicherweise dauert die Lehre drei Jahre, in denen sowohl praktische als auch theoretische Kenntnisse vermittelt werden.
Teil der Ausbildung sind verschiedene Techniken des Haareschneidens, Färbens und Stylings sowie grundlegendes Wissen über Haut- und Haarpflegeprodukte. Nach dem Abschluss der Lehrjahre wird die Gesellenprüfung abgelegt, die Voraussetzung dafür ist, auf Wunsch später den Meisterbrief zu erlangen.
Gesellenprüfung und deren Bedeutung
Nachdem die dreijährige Friseurausbildung abgeschlossen wurde, erfolgt die Gesellenprüfung. Diese Prüfung ist von zentraler Bedeutung, da sie das Erreichen eines bestimmten Fachniveaus bescheinigt und als Bestätigung für die Fähigkeiten einer angehenden Friseurin oder eines Friseurs dient. Ohne diesen Abschluss wäre der Weg zur Eröffnung eines Friseursalons nicht möglich.
Zusätzlich zur praktischen Prüfung umfasst die theoretische Teilprüfung Bereiche wie Wirtschaftskunde, Kundenberatung und chemisches Verständnis der verwendeten Produkte. Die bestandene Gesellenprüfung sichert somit eine solide Basis an handwerklichem Können und theoretischem Wissen.
Meisterbrief: Ein Schlüssel zur Selbstständigkeit
Wer sich dazu entschließt, einen Friseursalon eigenständig zu betreiben, benötigt in der Regel einen Meisterbrief. Dieser stellt sicher, dass die entsprechende Person nicht nur fachliche Exzellenz besitzt, sondern auch in der Lage ist, die wirtschaftlichen und organisatorischen Herausforderungen eines Salons zu bewältigen.
Um den Meisterbrief zu erlangen, muss eine weitere Fortbildung über die Friseurausbildung hinaus absolviert werden. Diese Weiterbildung bereitet intensiv auf die Selbstständigkeit vor und umfasst Themen wie Salonplanung, Betriebswirtschaft und Personalführung.
Inhalte und Vorteile des Meisterbriefs
Ein großer Vorteil des Meisterbriefs ist, dass er umfassende Kenntnisse im Bereich Unternehmensführung bietet. Teilnehmer lernen unter anderem, wie man Preiskalkulationen durchführt, Mitarbeiter führt und gesetzliche Vorschriften einhält. Dieses Wissen ist unerlässlich, um als Unternehmer erfolgreich zu agieren.
Der Meisterkurs endet mit Meisterprüfungen, die vier Teile umfassen: Fachpraxis, Fachtheorie, Wirtschafts- und Sozialkunde sowie den "Berufsausbildungsnachweis", bei dem pädagogische Fähigkeiten gezeigt werden müssen. Diese Prüfungen stellen sicher, dass jeder Absolvent bereit ist, die Verantwortung in einem Friseurbetrieb zu übernehmen.
Ausnahmebewilligung und Handwerksordnung
Neben dem klassischen Weg über den Meisterbrief gibt es auch die Möglichkeit einer Ausnahmebewilligung gemäß der Handwerksordnung. Diese ermöglicht es, unter bestimmten Bedingungen einen Friseursalon ohne Meisterbrief zu eröffnen. Ein häufiger Grund für eine solche Bewilligung können besondere Fähigkeiten oder langjährige Berufserfahrung sein.
Diese Bewilligung bedeutet jedoch nicht, dass jegliche Qualifikation umgangen werden kann. Stattdessen stellt sie sicher, dass auch Personen ohne klassischen Meisterweg ihre Fachkompetenz nachweisen und so zur Selbstständigkeit gelangen können.
Zulassungspflichtiges Handwerk und seine Herausforderungen
Das Friseurhandwerk fällt unter die Kategorie "zulassungspflichtiges Handwerk". Das bedeutet, dass es strenge Auflagen in Bezug auf Qualifikationen gibt. Eine Herausforderung besteht darin, die Balance zwischen notwendigen Qualifikationen und bestehenden Erfahrungswerten potenzieller Geschäftsinhaber zu finden.
Obwohl es Wege gibt, die regulären Anforderungen zu umgehen, zielt die Regelung darauf ab, sicherzustellen, dass jeder Friseursalon professionell betrieben wird und die Qualität der Dienstleistungen gewahrt bleibt.
Kosten und Zeitaufwand für die Ausbildung
Ein weiterer wesentlicher Aspekt bei der Entscheidung, welche Qualifikation angestrebt wird, sind die damit verbundenen Kosten und der zeitliche Aufwand. Die Kosten für eine Ausbildung im Friseurwesen und die anschließende Meisterschule variieren stark je nach Region und Institution.
Während die duale Ausbildung oft mit einer Ausbildungsvergütung einhergeht und somit keine direkten Kosten verursacht, können die Gebühren für die Meisterschule erheblich sein. Hier spielt auch der persönliche Einsatz eine Rolle, denn neben finanziellen Ausgaben ist viel Zeit für Lernen und Praxis notwendig.
🎓 Ausbildung
⏳ Dauer
💰 Kosten
Friseurausbildung
3 Jahre
Keine direkten Kosten
Meisterschule
1 bis 2 Jahre
Variabel (ca. 4000 - 7000 Euro)
Verwirrende Themen rund um den Friseurberuf
Braucht man immer einen Meisterbrief, um einen Friseursalon zu eröffnen?
Nein, nicht immer. In Deutschland gibt es Möglichkeiten, ohne Meisterbrief einen Friseursalon zu eröffnen. Dies kann zum Beispiel durch eine Ausnahmebewilligung geschehen, die speziell für erfahrene Fachkräfte vorgesehen ist, die über lange Berufserfahrung und besondere Qualifikationen verfügen.
Was gehört alles zur Gesellenprüfung im Friseurhandwerk?
Die Gesellenprüfung umfasst praxisbezogene Prüfungen wie Haarschnitte und Stylings, aber auch Theorieprüfungen in Bereichen wie Chemie und Kundenkommunikation. Es handelt sich um eine umfassende Überprüfung des erweiterten Wissens und der Fertigkeiten eines Friseurs.
Welche Inhalte umfasst der Meisterkurs?
Der Meisterkurs bietet eine intensive Vorbereitung auf alle Aspekte der Selbstständigkeit im Friseurwesen. Dazu gehören betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Personalführung, Marketingstrategien und rechtliche Grundlagen sowie die pädagogische Befähigung, Lehrlinge auszubilden.
Warum zählt das Friseurhandwerk als zulassungspflichtiges Handwerk?
Es ist als zulassungspflichtig gekennzeichnet, um die hohe Qualität der Dienstleistungen sicherzustellen. Der Anspruch ist es, qualifizierte Profis zu gewährleisten, die sowohl mit aktuellen Trends als auch mit den neuesten Technologien vertraut sind. Dies schützt sowohl Verbraucher als auch Dienstleister und fördert den Ruf des Handwerks.